Leben an der UTAS

G‘Day, G‘Day aus Down-Under meine lieben Mates! Ja mich gibt es tatsächlich auch noch. Aber wie es so ist kehrt irgendwann der Alltagstrott ein und wenn man dann auf das heutige Blogthema schaut, kann man denke ich auch verstehen, warum man das lieber aufschiebt. Heute erzähle ich nämlich ein wenig vom normalen Alltag, insbesondere von der University of Tasmania. Fangen wir also mit den Rahmenbedingungen an: In Australien gilt man als Vollzeitstudent, wenn man entweder drei oder vier Units belegt. Units sind hierbei gleichzusetzen mit Kursen. Für jede Unit werden pro Woche 10 Stunden eingeplant, dabei variiert die Präsenzzeit von Kurs zu Kurs und insbesondere von Fachgebiet zu Fachgebiet. Wir belegen hier drei Units, da man pro Unit Geld bezahlen muss und die Studiengebühren für drei Units noch gerade so nach dem Bundesausbildungsförderzngsgesetz übernommen werden (bis zu 4600 Euro). Wenn man sich jetzt diese Summe anschaut kann man eigentlich schon recht froh sein in Deutschland zu studieren, wo sich der Semesterbeitrag in der Regel auf Beträge zwischen 300 und 400 Euro beschränkt, die dann aber auch das Semesterticket beinhalten. Das soll aber keineswegs ein Lob an die Umstände sein, die sonst ein Studium in Deutschland begleiten, da ist immer Luft nach oben. Alle drei Units, die wir belegen sind gleich aufgebaut und beinhalten zwei einstündige Vorlesungen pro Woche und eine Stunde Tutorium alle zwei Wochen. Wenn man das jetzt von der Präsenzzeit mit Deutschland vergleicht ist man bei weitaus weniger Stunden. Insgesamt kommt man auf einen Durchschnitt von siebeneinhalb Stunden in der Uni pro Woche. In Deutschland sind das bei 10 Kursen fast 20 Stunden. In Deutschland ist ja oft vom Studentenleben die Rede, was besonders ein Studium ohne Anwesenheitspflicht und mit viel Zeit zum faulenzen und feiern beschreiben soll. In Australien gibt es eingeschränkt Anwesenheitspflicht: die Anwesenheit und Beteiligung fließt mit in die Endnote ein, die sich bei uns aus zwei Essays, einer Klausur und der eben erwähnten Beteiligung in den Tutorien zusammensetzt. Ein weiterer Unterschied zu Deutschland, denn dort hängt die Note meist von einer einzigen Leistung ab, in der Regel Klausur, Hausarbeit oder mündliche Prüfung. Die Vorlesungen werden fast alle, in unserem Fall ausnahmslos, aufgenommen und direkt nach der Sitzung hochgeladen. Somit kann man auch mal die ein oder andere Vorlesung ausfallen lassen, ohne einen Nachteil davon zu ziehen. In Deutschland ist das in diesem Ausmaße nicht möglich, somit würde ich behaupten hängt der Erfolg in den Kursen auch von der Anwesenheit ab, die ja wie so oft betont wird momentan nicht verpflichtend ist. 

Das wars also lang und ausführlich zu den Rahmenbedingungen. Ich werde jetzt noch ein bisschen von meinen ersten Eindrücken erzählen und diese mit meinen Erfahrungen aus Deutschland vergleichen. 

Die erste Vorlesung, ist eine zum Thema Mittelalter in Europa 1000-1450. Auffällig ist die über-nette sowie lebhafte Art der Dozentin. Nachdem sie kurz nach unseren Vornamen fragt, fragt sie uns ob wir ein Handout für die heutige Sitzung wollten. Dabei hängt sie an fast jeden Satz unsere neu-gelernten Vornamen an. Das sind direkt zwei Sachen, die man so aus Deutschland nicht kennt: in Deutschland wird man gesiezt und spricht auch den Dozierenden nicht mit Vornamen an (mit Ausnahme von wenigen Englischkursen bei Muttersprachlern), also das genaue Gegenteil zu Australien. Dazu würde man nie in eine Vorlesung gehen, die ja auch in Deutschland weitaus größer sind, und persönlich begrüßt werden und dazu ein Handout oder einen sonstigen Ausdruck überreicht bekommen. Am Dienstag habe ich dann Vorlesungen zu den anderen beiden Units, dabei Unterscheidet sich der eine Kurs ein wenig von den übrigen zwei, da er nicht annähernd in einer so persönlichen und freundlichen Atmosphäre stattfindet. Der Dozent ist wohl nicht so motiviert. In der zweiten Woche finden die ersten Tutorien statt, wo der Dozent wohl nach dem Ausschlussprinzip meinen Namen kannte, ohne dass ich ihn zuvor erwähnt hatte. Das wars dann aber auch erstmal mit den großen Überraschungen und Unterschieden, so dass wir dieses lästige Thema erstmal abhaken können. 

Fazit: Uni in Australien ist auf der einen Seite persönlicher mit der geringen Anzahl an Kursen. Auf der anderen Seite hat man in den Kursen kaum Möglichkeiten sich mit anderen Studierenden zu Unterhalten. Aber dafür gibt es ja die Clubs und Societies (vergleichbar mit AGs) der Uni. Dazu werde ich ein anderes mal schreiben. Bis zum nächsten Mal! 

Kunanyi / Mount Wellington – kurz unter den Wolken

G’Day von eurem Lieblings Aussie! Ihr seid immer noch dabei? Good on ya! Es ist Sonntag und wunderbar sonnig also perfekte Bedingungen für einen Wander Ausflug und wenn man den ersten Wandertrip während des Auslandsaufenthaltes aussucht entscheidet man sich logischerweise für den längsten und schwersten in der Umgebung. In unserem Fall der Weg zur Spitze des Kunanyi/Mount Wellington. Kunanyi ist der Name des Berges in der konstruierten Palawa Kani Sprache, die einst von den, mittlerweile ausgestorbenen, Tasmaniern gesprochen wurde. Wir wollen also den 1271 Meter hohen Gipfel erklimmen und nehmen nicht einen der zahlreichen, leichteren Wanderwege, die im gesamten Wellington Park verteilt sind, der den Berg umgibt. Dafür starten wir um 11 Uhr in South Hobart unsere Wanderung an einem sonnigen Tag. 9 Uhr wäre uns ein wenig zu früh gewesen und die Busse fahren Sonntags nur alle zwei Stunden. An solchen Tagen lobe ich mir die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland, shocking I know. Unsere Tour zum Gipfel teilt sich in zwei Etappen. Der erste Streckenabschnitt beginnt normalerweise in Fern Tree, für uns jedoch schon etwas früher in den Ausläufen South Hobarts wo wir uns mit Laura, einer weiteren Auslandsstudentin von Gostralia, treffen. Insgesamt soll der Hinweg 8,9 km und 1086 Höhenmeter umfassen. Na dann mal los. Direkt zu Beginn laufen uns zwei Wallabies über den Weg, ich hoffe also auf einige interessante Tierbegegnungen (vielleicht sogar eine der giftigen Schlangen?).

Interessanter Weg auch vorbei an geschwungenen Brücken

Zum The Springs Lookout, unserem Zwischenziel etwa auf halber Strecke, sind wir etwa 90 Minuten unterwegs. Bis dahin ist es auch noch recht angenehm. Wir machen eine kurze Pause, essen ein paar Brote und genießen den Panoramablick von der Aussichtsplattform. Schon jetzt ist der Ausblick wunderbar, wie soll es dann nur ganz oben aussehen?

Die Aussicht vom Thema Springs Lookout über die Bäume hinweg auf die große weite Welt. Oder zumindest einen kleinen Teil.
Der Blick ist von einem anderen Standpunkt etwas freier.

Nach etwas mehr als 15 Minuten Schultern wir wieder unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg zum Gipfel. Wir brauchen noch einige Momente, um den richtigen Weg ausfindig zu machen aber mit Hilfe von Karten und Google Maps können wir dieses Problem auch schnell beseitigen. Kurz werfen wir noch einen Blick nach oben und fragen uns ungläubig, ob wir auch in die richtige Richtung schauen. Noch können wir uns nämlich nicht so wirklich vorstellen in etwa 2 Stunden dahin zu kommen, wo ein Mast in die Höhe ragt und eigentlich unverkennbar das Ziel signalisiert.

Huch! Plötzlich so nah… Man munkelt ich hätte erst oben ein Bild gemacht

Aber das würden wir ja gleich herausfinden. Direkt zu Beginn gehen wir erstmal ein paar Schritte in die falsche Richtung, da wir der Straße für die Autos folgen. Ja richtig gelesen: es ist auch möglich den Berg hochzufahren! Aber worin liegt denn da der Spaß? Wir kehren also um und biegen in einen kleinen, unauffälligen Waldweg ein. Ein paar weitere Schritte und wir kommen an einem Schild an, welches einige Warnungen und Hinweise, wie etwa auf die möglichen Wetterextreme, gibt. Jonas lädt sich noch schnell die Notfall App runter, schließlich muss ja alles seine Richtigkeit haben, und weiter geht es. Mittlerweile kommen wir alle paar Meter an einem Spot vorbei, von welchem man eine atemberaubende Aussicht hat. Da aber unsere Muskeln, vor allem meine, sowieso schon etwas müde und schwer sind machen wir eine Vielzahl von Pausen.

Ein wenig die Aussicht während einer der Pausen genießen.
Blick vorbei an einem Steinhang auf dem Weg zur Spitze

Dabei sehen wir auch sehr viele kleine Echsen, die immer wieder über den Weg und durch das Gestrüpp huschen. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto mehr Leute laufen uns auch mit leichten Schritten über den Weg. Ich denke ich habe noch nie häufiger Hallo gesagt, als an diesem Tag. Später entschied ich mich, das ganze ein wenig aufzumischen, indem ich es mit der Australischen Begrüßung G‘Day versuche, wie ich sie ja auch schon in einigen Beiträgen benutzt habe. Ich denke die Einheimischen haben nie ein seltsameres G‘Day gehört. Kurz vor dem Gipfel berichtet uns dann eine Frau auf ihrem Weg nach unten, dass es nochmal steiler wird. Na wenn das nicht Mut macht. Zum Glück bekomme ich den Anstieg in der Steigung nicht so doll mit, was bestimmt auch daran liegt, dass ich sowieso halb tot, wie ein Zombie nur noch einen Fuß vor den anderen setzte in der Hoffnung irgendwann oben anzukommen. Mein Wunsch geht letztlich in Erfüllung etwas weniger als 2 Stunden nach dem Start vom Zwischenziel. Von hier oben ist der Ausblick einfach unbeschreiblich und definitiv in meinen Top 5 anzuordnen. Es ist unglaublich, wie nach etwas mehr als 3 Stunden Fußweg einem auf einmal die größte Stadt Tasmaniens zu Füßen liegt.

Alles dabei: Hobart CBD, River Derwent, Rosny, Strand und natürlich Berge

Oben im Wind zu sitzen und nach der erschöpfenden Wanderung einfach die Aussicht auf sich wirken zu lassen war auf jeden Fall einer der besten Momente des noch jungen Auslandssemesters.

Alles so winzig hier oben

Ich zieh mir dann aber auch bald meinen Pullover an, denn im starken Wind ist es doch etwas frisch. Nach über einer Stunde in 1271 Metern Höhe, in der wir die verschiedenen Aussichtspunkte erkunden und etwas essen, kommen wir mal auf die Idee nach Bussen zu suchen, die wir am Fuße des Berges zurück in das Stadtzentrum nehmen können. Blöd nur, dass es Sonntag ist und wir schon fast halb 5 haben. Uns ist klar, dass wir es in einer Stunde nicht nach unten schaffen, um den letzten Bus zu bekommen. Jetzt noch 14 km laufen? Wir können uns besseres vorstellen. Zurück beim Springs Lookout versuchen wir erfolglos mit Anhalter zurück zu fahren. Es wäre aber wohl logischer gewesen das bereits oben zu versuchen. Aber es bringt ja alles nichts: wir gehen weiter zu Fuß, bis wir in Fern Tree ankommen. Anscheinend lastet die gesamte Reiseführer Verantwortung auf mir, denn nachdem wir eine halbe Stunde nur Berg auf gehen schaue ich mal auf Google Maps, wann wir dann endlich in South Hobart ankommen. Super begeistert stellen wir fest, dass wir gut eine halbe Stunde in die falsche Richtung gelaufen sind. Anscheinend fiel den vorbeifahrenden Autos auf, wie wir vollkommen verloren am Straßenrand standen, denn es hält direkt mal ein Paar Rockclimber an und bietet an uns ein Stück mitzunehmen. Im Auto erklären Sie uns, dass sie auf dem Weg zu einer Wirtschaft sind, um etwas mit Freunden zu trinken und uns danach auch noch ein weiteres Stück mitnehmen könnten, wenn wir bereit wären zu warten. Warum nicht denken wir uns, besonders weil ich kurz vorher mein Wasser ausgetrunken hatte und es ohnehin noch fast zwei Stunden zum Hostel wären. Wir kaufen uns also was zu trinken und eine halbe Stunde später geht es auch schon weiter. Nachdem Laura zu Hause abgesetzt wurde erfahren wir, dass wir sogar bis zum Zentrum gefahren werden, auch wenn vorher nur von South Hobart die Rede war. So wurde unserem Tag also doch noch ein perfektes und besonderes Ende beschert. Wenn man an so einem Tag nur Sandwiches gegessen hat macht sich am Abend verständlicherweise auch der Hunger bemerkbar. Wir haben die Wahl zwischen Reisgericht kochen oder Pizza bestellen und nach dem Duschen abholen. Wie man sich sicherlich vorstellen kann mussten wir da nicht lange überlegen. Um viertel nach 8 holen wir frisch geduscht unsere Pizza ab, die wir dann ganz entspannt verzehren ehe wir müde in die Federn fallen, damit wir am nächsten Tag halbwegs ausgeruht sind, denn wie ihr wisst bin ich leider nicht nur zum Spaß haben hier und deshalb fängt am nächsten Tag die erste richtige Uni Woche an. Seid gespannt auf meinen nächsten Beitrag, wo ich dann etwas unspektakulärer davon erzähle, warum ich eigentlich hier bin und was ich so mache. Bis dahin!

Bonorong Wildlife Sanctuary

G‘Day old Cobbers! Jetzt hab ich schon in zwei Beiträgen Das Bonorong Wildlife Sanctuary erwähnt und heute ist es endlich so weit! Ihr werdet endlich erfahren, welche interessanten Tiere wir dort gesehen haben und was den Ausflug zu diesem Wildpark noch so besonders gemacht hat. Der letzte Beitrag endete ja mit dem Besuch des Museum of Old and New Art. Danach steigen wir wieder in den Bus und fahren nochmal eine Viertelstunde, bis wir beim Bonorong Wildlife Sanctuary ankommen. Die Landschaft unterscheidet sich schon ein wenig zu dem, was wir sonst bisher gesehen haben. Während wir mit dem Bus die Auffahrt hochfahren wird vom sandigen Untergrund eine Menge Staub aufgewirbelt.  Bevor wir in den Park reingehen wird uns noch gesagt, wann wir uns wieder für die Rückfahrt treffen. Als erstes sehen wir einen kleinen Wombat auf dem Arm einer Tierpflegerin.

Ein kleiner (!) Wombat

Falls ihr denkt, dass er aber ziemlich groß aussieht: dieser Wombat wiegt erst 7 kg und kann noch bis zu 40 kg schwer werden. Leider durfte man diesen Wonneproppen nicht streicheln, weil er noch so klein ist. Aber wir hatten später noch die Gelegenheit ein anderes Tier zu streicheln. Die meisten wissen es ja sowieso schon aber hier wird die Spannung trotzdem aufrecht gehalten. Danach geht es weiter zum Gehege eines tasmanischen Teufels, der gerade von einem Mitarbeiter des Parks gefüttert wird und deshalb gut zu beobachten ist.

Der einzig wahre Tasmanian Devil! Gebt es zu: Nur darauf habt ihr gewartet.

Dazu wird auch der Besucher gefüttert, allerdings nur mit Informationen über das exklusiv in Tasmanien vorkommende Tier. (Ich hoffe ihr konntet wenigstens schmunzeln). Was uns erzählt wird hab ich natürlich auch schon auf Wikipedia gelesen, bevor es an das andere Ende der Welt ging, aber ich fasse es hier nochmal gerne für euch zusammen: Mittlerweile steht der tasmanische Teufel unter Schutz, was dazu beigetragen hat, dass sich der Bestand erholt hat, auch wenn in den letzten Jahren eine ansteckende Krebskrankheit (Devil Facial Tumor Disease) die Art weiterhin bedroht. Der Mitarbeiter des Bonorong meinte jedoch, dass die jüngste Entwicklung eher positiv aussieht. Mit diesem Lichtblick machen wir uns auf den Weg weitere Tiere anzusehen. Dabei gehen wir zunächst bei den Koalas vorbei, die zu dem Zeitpunkt gerade schlafen. Trotzdem dürfen wir vorsichtig ein paar Fotos machen.

Und jetzt bitte von jedem ein: „ohhhh! Wie süß!“

 

Danach gehen wir am Echidna Gehege vorbei, wo ein Echidna ganz entspannt am Zaun langgeht und die Besucher beobachtet, ehe es wieder in seinem Versteck verschwindet.

So kann Jonas auch zufrieden das Land verlassen. Ich warte noch auf mein Schnabeltier

Weiter geht es zu den Vögeln, von denen wir einige verschiedene sehen. Einige davon haben wir auch schon in freier Wildbahn beobachten können, darunter auch der laughing Kookaburra und der Rosakakadu, andere aber wie den Eulenschwalm (auf Englisch „Tawny Frogmouth“ ich meine wie cool ist der Name bitte?) sehen wir zum ersten Mal.

Ein Rosella Papagei
Wie unschwer zu erkennen ist: Ein Rosakakadu
Mein persönlicher Favorit: Tawny Frogmouth. Mood.

Das Beobachten der Vögel fällt eher kurz aus, weil uns ganz begeistert erzählt wird, wo die Kängurus sind, und wir natürlich sofort aufgeregt folgen. Wir gehen durch ein kleines Tor und stehen fast sofort neben drei Kängurus, die bereits von anderen Ausflug Teilnehmern gefüttert und gestreichelt werden. Nachdem ich mir das ganze erstmal fünf Minuten total fasziniert anschaue, laufe ich erstmal zur Futterbox, wo ich mir eine Handvoll Futter für die Kängurus rausnehme. Anscheinend sind die Kängurus unersättlich, denn trotz der vielen Aufmerksamkeit und Essensangebote essen sie auch noch das Futter aus meiner Hand, lassen sich dann nochmal kurz streicheln, ehe sie zufrieden weiterhüpfen.

Immer auf der Suche nach Futter
Und direkt etwas gefunden

Die mit Abstand meiste Zeit unseres Besuchs haben wir definitiv mit den Kängurus verbracht, wobei hinter einem weiteren Zaun auch noch Emus zu sehen waren, die auch ab und an skeptisch über den Zaun blickten, allerdings nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit bekamen wie die Kängurus.

Der Trubel stört nicht

Bevor ich noch weiter gehe, an einem weiteren Gehege mit einem tasmanischen Teufel vorbei, begegne ich einem kleinen Joey, dem niedlichsten Känguru von allen. Für das Baby Känguru hole ich mir natürlich sofort eine weitere Handvoll Futter!

Ein Känguru Joey!

Dann verabschiede ich mich schweren Herzens von den Kängurus und widme mich dem Teufel, der in seinem Gehege schnell auf und ab läuft und ein bisschen verrückt zu sein scheint. Seltsame Geschöpfe aber trotzdem interessant und natürlich einzigartig.

Still halten ist nicht so sein Ding

Als ich gerade ein paar Fotos gemacht habe sollen wir noch für ein Gruppenfoto zusammenkommen, ehe uns gesagt wird, dass wir zurück zu den Bussen gehen sollen. Das fand ich ein wenig enttäuschend, weil wir ursprünglich noch fast eine Stunde Zeit gehabt hätten und ich gerne nochmal zu den Koalas gegangen wäre. Alles in allem aber war es ein prima Tag und besonders der Ausflug zum Bonorong Wildlife Sanctuary wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben! Bis zum nächsten, nochmal ereignisreichen Beitrag über den Kunanyi/Mount Wellington, bevor die Pflicht ruft!

Rosny Hill und MONA

G‘Day Mates! Heute werdet ihr etwas über den Rosny Hill Lookout und das MONA (was das überhaupt ist, wisst ihr wenn ihr weiterlest) erfahren. Fangen wir also am Freitag an: Der Tag beginnt entspannt mit ein bisschen Pool, Netflix und Essen. Wir wollen aber nicht den ganzen Tag nur faulenzen also überlegen wir uns unseren ersten Sonnenuntergang in Australien zu beobachten. Recht schnell legen wir uns mit dem Rosny Hill Lookout auch auf eine Location fest. Bisher haben wir vor allem auf die andere Seite von Greater Hobart blicken können, z.B. als wir auf dem Mount Nelson waren oder zu den botanischen Gärten gegangen sind. Wir wollten also ohnehin mal auf die andere Seite des Derwent Rivers und von dort auf unseren Wohnort schauen. Nach einer schnellen Google Suche wird der Rosny Hill Lookout als gute Aussichtsplattform gefunden. Trotz der eher schlechten Voraussetzungen durch den stark bewölkten Himmel setzen wir uns in den Bus und machen uns auf den Weg nach Rosny. An der Bushaltestelle in Hobart haben wir noch kurz überlegt, ob wir nicht doch auf den gegenüberliegenden Street Food Markt gehen sollen, aber wir hatten zuvor schon gegessen, so dass wir uns an den Plan halten und den Markt ein andern mal besuchen. Nach etwa 10 Minuten Fußweg von der Haltestelle zum Lookout fällt uns auf, dass es vielleicht nicht der ideale Ort ist, um einen Sonnenuntergang zu genießen, denn der Mount Wellington steht im Weg. Dennoch kann man eine schöne Verfärbung des Himmels beobachten und ein paar Fotos machen, also kein verlorener Tag.

Auch von hier kann man die Tasman Bridge sehen

Weil es Freitag ist fahren auch noch zu späterer Stunde Busse zurück und wir kommen gegen halb 10 zurück zum Hostel. Dadurch bleibt uns genug Zeit neue Kraft zu tanken für den Ausflug am Samstag. Um 10 Uhr treffen wir uns mit den anderen neuen Studierenden der UTAS, die auch den kostenfreien Ausflug gebucht haben. Organisiert wird der Trip zum Mona und zum Wildlife Sanctuary über UTAS Life, einer Organisation aus Studierenden, die in etwa mit dem Asta in Deutschland zu vergleichen ist. Nachdem alles organisatorische erledigt wurde, fährt der Bus los und nach etwa 15 Minuten Fahrt über die Tasman Bridge und vorbei an Weinreben, denn das Museum befindet sich auf dem Gelände des Moorilla Weinguts, kommen wir beim ersten Ausflugsziel an: Dem Museum of Old and New Art, kurz: MONA. Es ist das größte Museum der südlichen Hemisphäre, welches privat finanziert wird und eines der größten Touristenattraktionen Hobarts. Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier eine bunte Mischung an Kunstwerken verschiedener Epochen, die allesamt aus der Sammlung des Besitzers David Walsh stammen. Über die Vielzahl und Verschiedenheit der Kunstwerke kann man staunen, grübeln, lachen aber auch verwirrt oder gar entsetzt sein. Beim Eingang wird man direkt von einer Art Wasserfall begrüßt, der einzelne, unzusammenhängende Wörter bildet. Ein Beispiel im Bild:

Der Wasserfall bildet das Wort Australian

Ich fand besonders ein Gerät, dass Windströmungen überträgt und mit Hilfe eines Stiftes auf Papier bringt interessant. Die Installation ist vom Künstler Cameron Robbins und heißt Field Lines. Dabei kommen dann solche Kunstwerke heraus:

Durch Windströmungen erschaffen

Das Snake Wandgemälde von Sidney Nolan ist mir auch in Erinnerung geblieben. 1620 kleine Bilder ergeben hier zusammengefügt eine Schlange.

Schlange aus kleinen Bildern

Besonders bizarr fand ich einen Menschen, dessen Tattoos ein Kunstwerk darstellten. Der Mensch saß dabei einfach regungslos den ganzen Tag auf seiner Plattform. Natürlich gab es noch viele andere Sachen, aber jetzt von allen zu berichten würde, wie man gerne in Hausarbeiten schreibt, den Rahmen sprengen. Außerhalb des Museums kann man noch auf den Derwent River schauen.

Aussicht vor dem Museum

Ursprünglich sollte dieser Beitrag den Titel Kunst, Känguru und Kunanyi tragen, aber durch die fortgeschrittene Länge könnt ihr im nächsten Beitrag über die Kängurus und den Kunanyi/Mount Wellington lesen.
Diesen Beitrag widme ich Nicola, denn wegen ihrer Hausarbeit hat er sich verspätet.