Waterworks Reserve und Schnabeltier

G‘Day Busters! So langsam neigt sich das Auslandssemester in Tassie dem Ende zu. Trotzdem habe ich noch einige Beiträge, doch leider auch Klausuren, zu schreiben. Ich versuche deshalb so viele Beiträge wie möglich die nächsten Tage zu bringen. Heute geht es erstmal um die Waterworks Reserve und den Rivulet Park. Nach den ganzen Essays wollte ich zur Erholung mal wieder raus und etwas sehen. Ich entschied mich also für einen langen Spaziergang. Über den Rivulet Park gehe ich zu den Waterworks. Kaum bin ich 5 Schritte gegangen fängt es auch an zu regnen. Super. Aber wirklich! Denn, wie sich herausstellen sollte, lockt der Regen Pademelons aus ihren Verstecken hervor, so dass ich direkt mal ein Hoppie beim Futtern und Fluss-Hüpfen beobachten kann.

Ganz gekonnt auf den Steinen über den Fluss hüpfen.
… Und dann skeptisch zurück schauen.

Echt ziemlich niedlich. Aber ich will ja auch zum Sonnenuntergang zurück sein also geh ich nach 10 Minuten weiter. Zu den Waterworks bei South Hobart gehe ich etwas länger als eine Stunde. Nachdem ich mich 2 mal ein wenig verlaufe (Danke Google Maps!) komme ich auf den Wanderweg und sehe dort auch nochmal ein paar Pademelons oder Wallabies. Ehrlich wer kennt schon den Unterschied?

Durch die Bäume am Wanderweg sehe ich das Ziel.

Die Waterworks bestehen aus zwei Becken, ein oberes und ein unteres. Ich entscheide mich dafür einfach beide in meinen Spaziergang einzubinden, da der Rundweg so nur 20 Minuten länger dauert. Ich hab mich unter anderem für diesen Weg entschieden, da mir erzählt wurde, dass man mit etwas Glück hier Echidnas sehen kann. Leider gelingt mir das nicht. Ich war wohl auch etwas zu früh da, denn wie eigentlich alle Tiere sind auch Echidnas eher Nachtaktiv. Trotzdem war der Spaziergang echt nett und es hört sogar auch kurz auf zu regnen, so dass ich auf einer Bank mit Blick auf das Wasser in Ruhe mein Brot essen kann.

Oberer Teil der Waterworks.
Blick von meiner Bank auf den unteren Teil.

Dann mach ich mich auch wieder auf den Weg zurück, denn laut Maps würde ich pünktlich zur Dämmerung im Rivulet Park sein. Dort möchte ich nämlich endlich ein Schnabeltier sehen. Zurück gehe ich noch ein Stück durch die Cascade Gardens (ein weiterer Park direkt hinter dem Rivulet Park).

Ganz angenehm hier durch die Herbstlandschaft zu schlendern.

Außerdem habe ich gute Sicht auf den Kunanyi/Mount Wellington, der hinter der Cascade Brauerei empor steigt. Die Cascade Brauerei ist die älteste noch operierende Brauerei in ganz Australien. Also ist in diesem Spaziergang alles Vorhanden: schöne Aussichten, Historisches und Tiere. Was will man mehr?

Die Brauerei und Mount Welllington im Huntergrund.

 

Ich bin mir nicht sicher, welches Bild ich lieber mag. Deshalb hier zwei ähnliche.

Im Rivulet Park angekommen bemerke ich, wie sich eine Familie unten am Fluss aufgeregt unterhält. Da bleib ich natürlich direkt mal stehen und mit einem Blick aufs Wasser sehe ich sofort, dass sich dort etwas bewegt. Ich warte also bis die Familie weg ist (leider sind einige Leute nicht schlau genug 5 Minuten in den nächsten Park mit ihren nicht angeleinten Hunden zu gehen) und hoffe, dass das Schnabeltier immer noch da ist. Und ich habe tatsächlich Glück. Ich kann das seltsame und zugleich coole Tier ein paar gute Minuten beobachten, bis es zurück in sein Versteck schwimmt.

I am out!

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich glaub ich bereits allen Menschen erzählt, dass ich unbedingt ein Schnabeltier während meiner Zeit hier sehen will und vorher nicht gehen würde. Schnabeltiere gibt es nämlich nur im östlichen Australien und natürlich auf Tassie!  Ein Hoch auf den Hobart Rivulet! Super zufrieden gehe ich nach Hause um schnell mit meinem Schnabeltier Foto anzugeben was ich jetzt auch hier mache! Bis zum nächsten Beitrag, wo ich endlich über die Osterferien berichte.

Mount Field – Teil 2: Tarn Shelf Rundweg

G’Day und herzlich Willkommen zum zweiten Teil des Mount Field Beitrags! Beginnen wir heute erstmal kurz mit einer Geschichtsstunde.
Es ist der 25. April und somit Anzac Day! Der Anzac Day ist einer der wichtigsten Feiertage in Australien. Ursprünglich wurde er eingerichtet, um an die Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC) in der Schlacht von Gallipoli während des ersten Weltkriegs zu erinnern. Der Jahrestag dieser Schlacht ist der 25. April und obwohl sie zu vielen Verlusten geführt hat, hat sich die Schlacht zu einer Legende entwickelt, die erheblich zum Nationalbewusstsein der Australier beigetragen hat und auf welche die Australier sehr stolz sind, wie wir in unserer Vorlesung zur Australischen Zeitgeschichte lernen konnten. Am ANZAC Day gibt es viele Paraden über ganz Australien verteilt. Aber auch traditionelle Football und Rugby Spiele werden ausgetragen. Und was macht man da besser, als Wandern zu gehen, wenn man schon den Dawn Service verschläft? Diesmal ist es tatsächlich mal Jonas, der einen Ausflug organisiert und uns einen Platz im Auto von seiner Internet Bekanntschaft Lili sichert. Als wir nach kurzem Suchen das Auto finden, erkenne ich auch Kate vom Netball als eine der zwei Mädchen, die auf uns warten. Hobart ist manchmal echt ziemlich klein. Nachdem wir noch eine weitere Freundin von Lili, Varu, aufsammeln, geht es los zum Mount Field Nationalpark. Im letzten Beitrag erwähnte ich bereits, dass wir hier einen winzig kleinen Abschnitt des Tarn Shelf Wanderwegs gelaufen sind. Wer den Beitrag noch nicht gelesen hat kann einfach kurz runterscrollen und ihr könnt von wundervollen Wasserfällen und einer tollen Aussicht lesen. Den eben erwähnten Wanderweg wollen wir heute komplett gehen. Nachdem wir uns beim Visitor Center erst ein paar Informationen holen, machen wir uns direkt auf den Weg bergauf zum Parkplatz bei Lake Dobson. Ein paar von uns hatten schon im Vorfeld ein paar Sachen über den Tarn Shelf Weg gelesen und dabei erfahren, dass es besser ist den Weg gegen den Uhrzeigersinn zu gehen, da man sich so das beste für den Schluss aufheben würde. Beim Visitor Center wurde uns jedoch aufgrund der Wetterlage nahegelegt, dass wir die richtige Route mit dem Uhrzeigersinn gehen, was wir uns dann auch vornehmen. Am Parkplatz angekommen sind wir jedoch ein wenig von den Schildern verwirrt und nehmen unfreiwillig den Weg gegen den Uhrzeigersinn. Das fällt uns erst später auf, sollte aber nicht weiter schlimm sein, weil das Wetter mitspielt. Das erste Stück ist relativ gerade mit wenig Steigung und führt durch Einen Wald aus Eukalyptus Bäumen. Sehr angenehm zu laufen aber nicht sonderlich beeindruckend, was die Aussicht betrifft. Nach ein paar Kilometern sind wir beim ersten Zwischenstopp, dem Twilight Tarn und der zugehörigen Hütte, ankommen.

Der Twilight Tarn vor der Hütte

Der kleine See ist sehr schön besonders mit der Spiegelung der umliegenden Bäume im Wasser. Wir schauen auch noch in die alte Ski Hütte rein, wo man heute noch alte Skier und andere Utensilien, sowie antike Konserven sieht. Nachdem wir unser kleines Picknick beendet haben, gehen wir zurück auf den Hauptweg. Ziemlich auffällig ist, dass der Weg fast durchgängig mit Holz ausgebaut ist und deshalb sehr angenehm zum Wandern ist.

So sah der Großteil des Weges aus

Das liegt bestimmt auch daran, dass der Tarn Shelf Walk einer der beliebtesten hier auf Tassie ist. Weiter geht es also an vielen kleinen Bergseen vorbei und sehen sogar Tasmaniens eigenen laubwechselnden Baum oder eher Bäumchen, der hier ganz einfach Fagus genannt wird.

Ein sehr kleiner Bergsee oder eher Pfütze?
Berühmt, berüchtigter Fagus
Am Ufer sieht man leicht den orangenen Fagus

Es ist das einzige heimische laubwechselnde Gewächs und kommt auch nur in ausgewählten Regionen vor, da es sehr empfindlich ist, was das Klima betrifft. Als wir einen Bach überqueren füllen unsere Einheimischen Begleiterinnen ihre Trinkflaschen auf. Ich geh lieber auf Nummer sicher und trinke nur einen kleinen Schluck und verlasse mich dann weiter auf mein mitgebrachtes Wasser.

Wanderweg am Wasser

Es geht mit leichter Steigung immer weiter und dabei wird es auch immer windiger. Ab und an ducken wir uns sogar hinter Großen Steinen, um uns vor dem Wind zu schützen.

Gegen Ende kamen wir dann am Lake Seal Lookout an, wo wir ja schon während unseres ersten Ausflugs landeten. Danach geht es nur noch bergab und recht schnell sind wir zurück beim Auto. Nach diesem schönen und besonders windigen Ausflug wurden wir sogar noch auf einen Tee eingeladen, ehe es dann zurück nach Hause ging.