G’Day und herzlich Willkommen zum zweiten Teil des Mount Field Beitrags! Beginnen wir heute erstmal kurz mit einer Geschichtsstunde.
Es ist der 25. April und somit Anzac Day! Der Anzac Day ist einer der wichtigsten Feiertage in Australien. Ursprünglich wurde er eingerichtet, um an die Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC) in der Schlacht von Gallipoli während des ersten Weltkriegs zu erinnern. Der Jahrestag dieser Schlacht ist der 25. April und obwohl sie zu vielen Verlusten geführt hat, hat sich die Schlacht zu einer Legende entwickelt, die erheblich zum Nationalbewusstsein der Australier beigetragen hat und auf welche die Australier sehr stolz sind, wie wir in unserer Vorlesung zur Australischen Zeitgeschichte lernen konnten. Am ANZAC Day gibt es viele Paraden über ganz Australien verteilt. Aber auch traditionelle Football und Rugby Spiele werden ausgetragen. Und was macht man da besser, als Wandern zu gehen, wenn man schon den Dawn Service verschläft? Diesmal ist es tatsächlich mal Jonas, der einen Ausflug organisiert und uns einen Platz im Auto von seiner Internet Bekanntschaft Lili sichert. Als wir nach kurzem Suchen das Auto finden, erkenne ich auch Kate vom Netball als eine der zwei Mädchen, die auf uns warten. Hobart ist manchmal echt ziemlich klein. Nachdem wir noch eine weitere Freundin von Lili, Varu, aufsammeln, geht es los zum Mount Field Nationalpark. Im letzten Beitrag erwähnte ich bereits, dass wir hier einen winzig kleinen Abschnitt des Tarn Shelf Wanderwegs gelaufen sind. Wer den Beitrag noch nicht gelesen hat kann einfach kurz runterscrollen und ihr könnt von wundervollen Wasserfällen und einer tollen Aussicht lesen. Den eben erwähnten Wanderweg wollen wir heute komplett gehen. Nachdem wir uns beim Visitor Center erst ein paar Informationen holen, machen wir uns direkt auf den Weg bergauf zum Parkplatz bei Lake Dobson. Ein paar von uns hatten schon im Vorfeld ein paar Sachen über den Tarn Shelf Weg gelesen und dabei erfahren, dass es besser ist den Weg gegen den Uhrzeigersinn zu gehen, da man sich so das beste für den Schluss aufheben würde. Beim Visitor Center wurde uns jedoch aufgrund der Wetterlage nahegelegt, dass wir die richtige Route mit dem Uhrzeigersinn gehen, was wir uns dann auch vornehmen. Am Parkplatz angekommen sind wir jedoch ein wenig von den Schildern verwirrt und nehmen unfreiwillig den Weg gegen den Uhrzeigersinn. Das fällt uns erst später auf, sollte aber nicht weiter schlimm sein, weil das Wetter mitspielt. Das erste Stück ist relativ gerade mit wenig Steigung und führt durch Einen Wald aus Eukalyptus Bäumen. Sehr angenehm zu laufen aber nicht sonderlich beeindruckend, was die Aussicht betrifft. Nach ein paar Kilometern sind wir beim ersten Zwischenstopp, dem Twilight Tarn und der zugehörigen Hütte, ankommen.

Der kleine See ist sehr schön besonders mit der Spiegelung der umliegenden Bäume im Wasser. Wir schauen auch noch in die alte Ski Hütte rein, wo man heute noch alte Skier und andere Utensilien, sowie antike Konserven sieht. Nachdem wir unser kleines Picknick beendet haben, gehen wir zurück auf den Hauptweg. Ziemlich auffällig ist, dass der Weg fast durchgängig mit Holz ausgebaut ist und deshalb sehr angenehm zum Wandern ist.

Das liegt bestimmt auch daran, dass der Tarn Shelf Walk einer der beliebtesten hier auf Tassie ist. Weiter geht es also an vielen kleinen Bergseen vorbei und sehen sogar Tasmaniens eigenen laubwechselnden Baum oder eher Bäumchen, der hier ganz einfach Fagus genannt wird.



Es ist das einzige heimische laubwechselnde Gewächs und kommt auch nur in ausgewählten Regionen vor, da es sehr empfindlich ist, was das Klima betrifft. Als wir einen Bach überqueren füllen unsere Einheimischen Begleiterinnen ihre Trinkflaschen auf. Ich geh lieber auf Nummer sicher und trinke nur einen kleinen Schluck und verlasse mich dann weiter auf mein mitgebrachtes Wasser.

Es geht mit leichter Steigung immer weiter und dabei wird es auch immer windiger. Ab und an ducken wir uns sogar hinter Großen Steinen, um uns vor dem Wind zu schützen.
Gegen Ende kamen wir dann am Lake Seal Lookout an, wo wir ja schon während unseres ersten Ausflugs landeten. Danach geht es nur noch bergab und recht schnell sind wir zurück beim Auto. Nach diesem schönen und besonders windigen Ausflug wurden wir sogar noch auf einen Tee eingeladen, ehe es dann zurück nach Hause ging.